Gotische Reliquienkreuze 2014 · Ankäufe, Restaurierungen

Reliquienkreuz mit Dorn der Dor­nenkrone Christi, Silber, vergoldet, Email; Reliquienbehältnis: Berg­kristall, Paris, 1267; rahmendes Scheibenreliquiar mit gravierten Evangelisten­symbolen: Maasland, Ende 13.Jh.; Kreuz: Maasland, Mitte 14.Jh.; Kreuzfuß: Maasland, 4.Viertel 13.Jh.
Reliquienkreuz mit Partikeln des Kreuzes Christi, Maasland(?), 4.Viertel 13.Jh., Silber (Kreuz), Kupfer (Kreuzfuß) und Bronze (tragende Figürchen), vergoldet, zwei Reli­quien­behält­nisse

Die mehr als 700-jährige Geschichte der beiden gotischen Goldkreuze ist lückenlos belegt. Als Geschenke König Ludwigs IX. (1226–1270) von Frankreich erreichten die in ihnen geborgenen Reliquien im Jahre 1267 das Dominikanerkloster in Lüttich, wo man als würdige Hüllen die Kreuze anfertigen ließ. Nach Ausbruch der Französischen Revolution gelangten die zwei Reliquiare in den Besitz von Prinzessin Caroline von Sachsen. Bevor die Mitglieder des Hauses Wettin 1945 nach Sigmaringen in den Westen flüchteten, vergruben sie die Kreuze im Wald von Schloss Moritzburg, wo sie 1996 wiederaufgefunden wurden. Durch die lange Lagerung in der Erde waren alle Metalle, Edelsteine und Emails in Mitleidenschaft gezogen, doch gelang es in einer umfassenden Restaurierung (Peter Bolg/ Susanne Conrad) den Bestand zu sichern. Die Renate König-Stiftung förderte exklusiv den Ankauf und die Restaurierung der beiden Kreuze (2001) für die Sammlung von Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln (2001), überdies deren Publikation in der Reihe Kolumba: Ulrike Surmann, Die Reliquienkreuze aus der Dominikanerkirche St. Katharina in Lüttich, Reihe »Kolumba« (Bd. 41), Köln 2014, 50 Seiten, 22 farbige und 11 s/w Abb., broschiert, 210x275mm.

Zustand des großen Kreuzes vor der Restaurierung
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Zustand des großen Kreuzes vor der Restaurierung